Xiaomi MiBand 1s – Sport SmartBand mit Puls und Schlaftracking
18. Februar 2016Das Xiaomi MiBand 1s ist endlich verfügbar. Mittlerweile ist Xiaomi fast jedem Smartphone und Android User bekannt. Das noch junge Unternehmen ist nicht nur für seine ROM´s bekannt sondern auch für deren Smartphones.
Aufschrei kam in der Sportstracker Branche auf als Xiaomi das MiBand für unter 20 Dollar auf den Markt brachte. Das neue Xiaomi MiBand 1s hat nun einen Pulsmesser spendiert bekommen, den Unterschied haben wir sogleich im Vergleich zu Sony dem SmartBand 2 (zum Test) gesucht.
Derzeit ist das Xiaomi MiBand 1s neben Amazon auch bei diversen China-Import Webseiten ab einen Preis zwischen 21 und 27 Euro zu bekommen. Das entspricht einem Fünftel eines Sony SmartBand2 oder Fitbit ChargeHR. Der Gedanke liegt nahe, ist das Band im Tracking genau, wird der Puls auch wirklich gemessen und hält die Verarbeitung was sie verspricht.
Nach mehr als 20 Tagen und einer 24/7 Aktivzeit mit Schlaf,- Puls,- Bewegungstracking und einer Benachrichtigung,- Wecker,- Smart Lock Funktionsaktivität mit ständiger Bluetoothkopplung waren wir mehr als positiv überrascht.
Unboxing
Das Xiaomi MiBand 1s kommt in einer kleinen Kartonbox daher, eher schlicht als ein HALLO da bin ich. Mit dabei ist ein englisch/chinesische Beschreibung die dank guter Bilderfolge fast schon selbsterklärend ist. Eine USB-Ladebuchse das Silikonband und die Trackingeinheit selbst liegen der Verpackung bei.
Handling und Tragekomfort
Wer bereits das Xiaomi MiBand kennt wird das 1s nicht sofort als neu erkennen. Ein Unterschied jedoch ist zum Einen, dass die 3 LED´s nur mehr in weiß leuchten, sowie der neue Pulssensor auf der Unterseite der Trackingeinheit angebracht ist.
Mittels Metallstift wird das Band das über mehrere Löcher im Armband verfügt die zur Fixierung dienen, verschlossen. Die Basiseinheit wird im oberen mittleren Bereich in der dafür vorgesehenen Aussparung hineingedrückt.
Dank seiner Wasserfestigkeit nach IP67 kann man es auch beim Sportaktivitäten im Regen und beim Duschen problemlos tragen. Auch beim Sport trotz teils großer Anstrengung und körperlicher Hitze wurde es nie unangenehm beim andauernden Tragen während der Testphase.
Wer sich schon für den Vorgänger die App „MiBand Tools“ gekauft hat, wird mit ein paar Einschränkungen leben müssen, nutzbar ist die App jedoch immer noch. So am Rande erwähnt die App „Bind MiBand“ lässt das MiBand 1s auch unter Microsoft Smartphones nutzen.
Die hauseigene App bringt auch die Cloudsicherung wieder mit und ermöglicht den Wechsel auf ein anderes Smartphone. Leider kann man die Daten nur von Android zu Android oder Apple mitnehmen. Beim Wechsel zu Microsoft beginnt man mit einer leeren Historie. Auch eine Anbindung zu Google Fit ist möglich um vorhergehende Daten anderer Bänder in der Gesamtansicht miteinfließen lassen zu können.
Einrichtung und Funktionen in der Übersicht
Als erstes will das Band besser gesagt die Einheit geladen werden. Dazu muss man die Einheit nur in die mitgelieferte USB-Docking Einschieben und bei einem USB-Ladegerät anstecken. Nach rund 60 Minuten ist das Band beladen. Der 45mAh Akku ist bärenstark in der Ausdauer. 20 Tage sind locker damit möglich. Der Vorgänger schafft weit mehr als 30 Tage jedoch fehlte dem noch der Pulsmesser.
Es folgt die übliche Kennenlernphase: Smartband, Smartphone und App, die man zuvor natürlich aus dem jeweiligen Store laden muss. Das Einrichten geht recht schnell voran und neben Bluetooth aktiv, suchen des Band und per App koppeln, sind noch die privaten Daten wie Gewicht, Größe, Geschlecht sowie Alter nötig. Eine Registrierung ist unumgänglich, dazu reicht eine bestehende Gmail Adresse aus.
Gleich danach kommt man ins Menü und die App begrüßt einen mit Pop-Up Fenstern so dass man sich sogleich zu recht findet. Wer schon die ein oder andere App von Sports, – Smartbands genutzt hat, findet wenig Neues. Als erstes wird nach Updates für das SmartBand dem Puls und der Trackingeinheit gesucht.
Ein wenig erinnert es an die App Google Fit. Neben der Möglichkeit eine Wecker zu aktivieren der einen dann sanft aus den Schlaf vibriert, eine Anruf Vibrationserkennung sowie Push- Benachrichtigung bei eingehenden Emails und Social Media und Chat News ist auch wie bereits erwähnt die Kopplung mit Google Fit möglich.
Sehr gut ist die Funktion „Sesam öffne Dich“ dahinter verbirgt sich bei aktiver Bluetoothverbindung zum Smartphone das Entsperren des Displays, sofern sich das Band in unmittelbarer Nähe befindet. So ist dann selbst der Finger Scan nicht nötig. Die Funktion bietet jedoch nur Android.
Benachrichtigung
In der gesamten Testphase wurde neben der Benachrichtigung für Anrufe auch der Push Service bei eingehenden Emails, Chat-Nachrichten und Social Media Diensten mit aktiviert. Zugegeben, teils war es gerade bei Gruppen-Chats dann fast schon lästig hier jeden Chat per Vibration angekündigt zu bekommen. Ein lautlos stellen einzelner Gruppen war in der Testphase nötig.
Die Anrufe und sonstigen Benachrichtigungen machen sich mittels der 3 LED´s blinkend in weiß und langanhaltender Vibration am Band bemerkbar.
Weckfunktion
Wer sich einen Wecker aktiviert, wird quasi lautlos per Vibration am Handgelenk aufgeweckt, wer das Handgelenk einmal kurz bewegt, wirft das Band in eine Snooze Funktion. Bei aktivem Bewegen wird der Wecker automatisch deaktiviert, eine kurze automatische Puls Kontrolle gibt dem Band die Gewissheit der Träger des Bands ist nun wach.
Sehr interessant und das klappt auch wirklich. Die intelligente sanfte Weckfunktion. Sofern das Band erkennt das man sich in einer längeren Leicht, Traumphase befindet die sich der vorgegebenen Weckzeit nähert, wird man bis zu 30 Minuten vorher schon aufgeweckt, bevor die nächste Tiefschlafphase beginnt. Im Testzeitraum kam es 3 mal zu dieser Art des Weckens. Erstaunlicherweise kam ich wirklich leichter aus dem Bett und auch untertags war ich fit genug obwohl mir gut 20 Minuten Ruhezeit fehlten. Wer generell einen leichten Schlaf hat, wird nicht wegen langanhaltender Leichtschlafphase vorzeitig geweckt.
Tracking und Übersicht am Xiaomi MiBand 1s
Eines vorweg, wer eine genaues Puls Tracking wie beim Sony SmartBand2 erhalten möchte wird beim MiBand 1s enttäuscht sein. Denn den Puls misst es nur auf Wunsch manuell im App gestartet sowie automatisch jedoch ohne Aufzeichnung beim Schlaftracking.
Die Messung der Schritte und der Strecke ist in unserem Test wie bei bisher allen von uns getesteten Bands und Wachtes in etwa gleich. Einmal mehr einmal weniger genau. Ich wage sogar zu behaupten, wer sich ein SmartBand unter 150 Euro kauft, wird nicht so genau bedacht sein ob er 4500 oder 4600 Schritte geschafft hat. Genauere Aufzeichnungen erhält man in Verbindung mit Google Fit, wie in dem Diagramm zu erkennen.
Im Büroalltag wird das Band eher zum Schummeln neigen als dass man wirklich sich aktiv bewegt. Grund: Die Handbewegung reicht teils schon aus um als gehen abgetan zu werden. Die Fehlerquote zu einem parallel am Smartphone aktivieren App lag abends bei guten 1500 Schritten.
Die Übersicht der Aktivität und falls erwünscht der Schlafaufzeichnung im App ist sehr gut gestaltet. Leider kann man nur stets die letzte Nacht oder den aktuell aktiven Tag sich in der Hauptanzeige anzeigen lassen. Zurück liegende Tage sind nur als Diagramm gelistet. Was beim Aktivitätstracking noch ganz ok ist, verliert beim Schlaftracking dessen Funktion. Zu gerne würde man auch ein paar Tage später den Schlafzyklus genauer analysieren wollen als nur die Gesamtzeit des Leicht.- und Tiefschlafes sich anzeigen zu lassen.
Pulsmessung und Aufzeichnung
Das manuelle Messen des Pulses klappt recht gut, ein automatischen messen des Pulses inkl. Aufzeichnung ist nicht möglich (noch nicht möglich). Meist lag der Puls zwischen 64 und 79. Auch ein Puls von unter 60 wurde mehrfach erzielt, über meine innerliche Ruhe war sogar selbst ich überrascht. Spitzen von über 108 waren aber machbar, wenn auch nur beim Hochrennen im Stiegenhaus. Im Schnitt wurde der Puls 3 – 5 Mal am Tag manuell gemessen.
Der Pulsmesser ist so im Test nur beim Schlaftracking selbstständig und eher willkürlich aktiv. Je nach Tageszeit kommt es vor das man sofern man eben auf das Band guckt erkennen kann das eben der Puls gemessen wird. So wurde bei einem abendlichen Kinobesuch im Saal mehrfach der Puls aktiviert um wohl zu messen ob ich trotz Inaktivität meiner Bewegung schon schlafe oder noch wach bin. Auch wer nachts mal wach wird, erkennt sofort das flackernde Licht des Pulsmessers, das selbe wer nach dem Wach werden noch im Bett verweilt.
Schade das Xiaomi keinen dritten Punkt in der Übersicht im App integriert. Neben dem ersten Punkt Strecke, Schritte, Kalorien und dem Punkt 2 Schlaf wäre ein weiterer Punkt mit Puls deren Auflistung Durschnitt, Minimal und Maximalen anzeigt perfekt. Da der Puls so oder so mehrmals täglich kontrolliert wird, wäre die Aufzeichnung ein leichtes. Ein aktives Trainings-Tracking muss nicht zwingend sein, wäre dadurch die Akkulaufzeit bestimmt wie sonst üblich unter 3 Tage.
Jedoch eine Pulsmessung manuell zu aktivieren ist eher umständlich im App unter dem Punkt Einstellungen zu finden. Hierfür einen Button in der Hautpansicht wäre klar von Vorteil und auch bei einer Aktivität schneller startklar.
Schlaftracking – Schlafanalyse und Schlafphasen Erkennung
Sehr gut klappt die Erfassung der Schlafdauer. Neben der bis auf maximal 2 Minuten abweichenden Zeitangabe bei Einschlafzeit und Aufwachzeit ist auch das Tracken der Schlafphasen sehr gut. Man erkennt die einzelnen Schlafzyklen und sieht auch die mehr oder weniger unbewussten Wachphasen. Auch das teilen im Social Media der Aufzeichnungen ist gegeben.
Genaueres über den Ablauf der Schlafphasen und wie der Zusammenhang darin der einzelnen Abschnitte besteht kann unter folgendem Link nachgelesen werden. Nicht jeden Tag aber über den Zeitraum hinweg kam ich dem der Schlaflabore ermittelten und vorgegebene Werten recht nahe. Erstaunlich das in meiner über 30 Tage dauernden Testreihe stets die Nacht auf Montag mit der kürzesten Schlafdauer und der Sonntag stets der mit der längsten Phase sich ergeben hat. Der Schnitt unter der Woche liegt bei rund 7:50 Stunden. Ebenso endet der Tag bei mir selten vor Mitternacht.
GPS Tracking mit dem MIBand 1s
Da das Band selbst kein GPS verbaut hat, greift sofern man es mit einer alternativen App, wie dem Google Fit gekoppelt hat darauf zurück. Ebenso werden, alle relevanten Daten die das Band liefert zentral auf Wunsch auch im Google Fit gespeichert. So kann man auch im Google Fit sich die passende Aktivität wie Laufen, Wandern, Biken aber auch Skitourengehen auf Google Maps mit einbinden lassen. Wer das Tracking nicht direkt im App startet erhält nur eine Positionsübersicht, als Kreissymbol über dem Gebiet.
Akku – Laufzeit – diese Bilder benötigen keine Worte.
Fazit Xiaomi MiBand 1s
Welches für einen selbst das beste Band ist muss man steht´s eben selbst herausfinden.
Wer die Punkte: Strecke, Schritte und Puls so günstig wie möglich abgedeckt haben möchte wird beim Xiaomi MiBand 1s alles finden und erhält sogar einen sehr guten Schlafassistenten noch dazu.
Die Möglichkeit es mit der Google Fit App zu koppeln erhöht den Umfang der Auswertung der täglichen Aktivitäten und das extra von GPS Tracking runden die Kombi ab.
Die fehlenden farbigen LED für die Benachrichtigungen sind sofern vom Vorgänger nicht gewohnt, nicht wirklich ein Fehlen eines Gimmicks. Ein Display wie es ein Fitbit, Sony Talkband oder das NewGen Sportband haben, muss nicht sein. Das Xiaomi überzeugt mit ganz anderen Werten.
Allem voran das sehr gute Akku Management, mit einer ständigen Bluetooth Koppelung zum Smartphone und sämtlicher Push-Dienste aktiv, das täglichen Schlaftracking und einer mehrfachen manuellen Pulsmessung pro Tag bringt eine Laufzeit von stolzen 24 Tagen. Wir sind uns sicher, 30 Tage und mehr sind bei reduzierten Push-Diensten und reinem Tracking locker drin.
Die Wasserfestigkeit, das wirklich angenehme Tragekomfort, die schnelle Ladefunktion und schlussendlich der Preis lassen das Xiaomi MiBand 1s das wohl coolste Smartband im Jahr 2015/2016 werden.
Wer mehr als nur ein Silikonband sein Eigen nennen möchte, erhält als Beispiel beim Onlinehändler TinyDeal.com eine unendliche Auswahl an Bändern für wenig Geld.
Quelle: Xiaomi