Sony Xperia M5 – mehr als Mittelklasse
30. Mai 2016EINLEITUNG:
Sony bleibt der Xperia Reihe treu. Nach dem M4 Aqua folgt das M5 ohne Aqua. Das will nicht heißen dass Sony´s Wasser-Dichtheit der Vergangenheit angehört nur hat man sicher kürzerer Namen bedient. Kommt bei mir zumindest gut an.
Das Xperia M5 soll die Mittelklasse bei Sony repräsentieren. Ob es wirklich zur Mittelklasse gehört stellte ich in diesem Test fest und muss sagen, ich bin überrascht.
UNBOXING:
Die Verpackungen von Sony haben sich nicht geändert. Wer schon mal eine solche gesehen hat wird beim M5 nichts neues erleben.
In der Verpackung selbst finden sich folgende Dinge:
* Smartphone (in gold)
* Netzteil
* USB-microUSB Kabel
* Bedienungsanleitung
Viele höre ich schon die sagen: „Ist das alles?“ Ja ist es und es genügt. Heutzutage hat jeder schon einige Netzteile zu Hause und nützt meiner Erfahrung nach sowieso das was er selbst am liebsten hat. Bei mir zb. ein Netzteil von Anker.
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HANDLING:
Es fühlt sich verdammt gut an. Typisch Sony ist man einem sehr rechteckigen Design treu geblieben. Klar die Ecken sind nicht spitz sondern abgerundet aber das Gesamtbild wirkt geradlinig. Kein 2,5d Display, kein abgerundeter Rücken, nein schlichtweg mit Ecken und Kanten.
Das aber tut dem guten Handling keinen Abbruch. Das M5 liegt schon aufgrund seiner Größe von 145 x 72 x 7,6 mm sehr gut in der Hand. Auch das Gewicht von 142,5 Gramm ist absolut im Rahmen und schon fast als leicht zu bezeichnen. Das will aber wiederum nicht heißen, dass die verwendeten Materialien minderwertig sind, nein ganz im Gegenteil.
Die Front wird von einem Gorilla Glas geschützt, die Rückseite ist ebenfalls aus Glas. Die Ränder des Smartphones aus Plastik wobei die Ecken wieder aus Alu sind. Es fühlt sich allesamt hochwertig an. Ein Billigprodukt in Händen zu halten, Fehlanzeige.
Machen wir einen kurzen Rundgang:
Frontseite:
* 5 Zoll FullHD IPS- Display mit Mobile Bravia Engine 2
* Frontkamera mit 13 MP, Autofokus, Bildsensor Exmor RS™ for mobile
* Benachrichtigungs-LED
* Sensoren
Rückseite:
* 21,5 MP Exmor RS Sensor for mobile
* LED-Blitz
Linke Seite:
* MicroSD- Slot
* NanoSIM- Slot
Rechte Seite:
* Powerbutton
* Laut-Leisewippe
* Kamerabutton
Unterseite:
* Lautsprecher
* MicroUSB-Anschluss
Oberseite:
* Mikro
* 3,5mm Klinkenanschluss
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DISPLAY:
Ich muss zugeben ich bin Sony geschädigt. Zu Hause nutze ich einen sehr guten TV von Sony, den KDL55W905 der einiges am Kasten hat. So weiß ich was mich mit Mobile Bravia Engine 2 erwartet.
Das Xperia M5 beherbergt ein 5 Zoll FullHD, IPS Display welches eben diese Mobile Bravia Engine 2 nützt um euch darzustellen von dem Sony immer so schwärmt und ebenfalls auch bekannt wurde.
Klar muss ich zugeben, dass die Schwarzwerte nicht so ausgeprägt sind wie bei Amoled Displays aber was Sony da im Mobile BRAVIA Engine 2 Modus oder sogar mit dem Superlebendigen Modus zaubert kommt dem was Amoled bei Farben liefert sehr nahe. Die Farben werden knalliger und hier einen großen Unterschied zb zu meinem Lumia 930 zu erkennen ist schwer.
Wer viel im Freien ist und gerne Videos dort guckt braucht keine Angst zu haben. Die mögliche Helligkeit reicht vollkommen aus und auch der Energiehunger hält sich in Grenzen.
Alles in allem möchte ich nicht sagen, dass es das beste Display mit IPS Technik ist aber man bewegt sich hier eindeutig über dem Mittelfeld.
AKKU:
Ach was schimpfen die Leute! Seit Android 6.0 bei Sony eingezogen ist fehlt der Stamina Modus. Beim M5 ist dieser durch Android 5.1 noch vorhanden und bei mir auf jeden Fall in Betrieb. Ich kenne nur noch einen Hersteller der sein Energie-Managment besser im Griff hat, Huawei.
Der Stamina Modus bei Sony ist prinzipiell schnell eingerichtet. Man wählt zwischen Stamina-Modus und Ultra Stamina-Modus. Im Ultra-Modus werden nicht wesentliche Smartphone-Funktionen gekillt und nur die wie Telefonfunktion, Messaging sind verfügbar.
Im normalen Stamina Modus lässt sich einiges anpassen um den 2600mAh großen Akku der fest verbaut ist unter Kontrolle zu halten. Ich zb schalte dann meine Messaging Apps wie WhatsApp, Telegram, Gmail und Inbox frei. Diese Apps dürfen dann auch im Standby aktiv bleiben. Überdies könnt ihr auch die Leistung des MediaTek drosseln und so etwas Energie sparen.
Am ersten Tag mit dem M5 vermutete ich schlimmes. Innerhalb weniger Stunden war der Akku leer obwohl ich mich nicht wirklich angestrengt habe diesen leer zu bringen. Nach einigen Ladezyklen wurde die Leistungsfähigkeit immer besser um auch unter meiner doch etwas höheren Anforderung gerecht zu werden.
Über den Tag verteilt musste das Sony M5 in etwa 2,5 Stunden Display ON Time, Push-Emails, Push WhatsApp und Telegram standhalten. Aber auch OneNote und die Office Programme laufen mir oft. Feedly gehört natürlich auch dazu. Alles zusammen mit einer Telfonie-Zeit von in etwa 45-60 Minuten führte dazu, dass ich nach etwa 14 Stunden immer noch mit in etwa 30% Akku rechnen konnte.
QuickCharge kennt das M5 leider nicht. Nichts desto trotz können Freunde von Powerbanken noch aufatmen. Das M5 besitzt noch einen microUSB Anschluss ist und somit noch mit den meisten Powerbanken mit integriertem Ladekabel kompatibel.
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SPEED:
Inzwischen kennt ihr mich. Ich muss nicht immer einen Qualcomm Prozessor unter der Haube haben um glücklich zu sein. Nein auch Prozessoren aus dem Hause MediaTek erfreuen mich. So auch der Helio X10 mit seinem Cortex-A53 8fach Prozessor sprich OctaCore. Diese 8 Prozessoren leisten a 2 Ghz.
Unterstützt wird das Feuerwerk mit einem 3GB großen RAM der insgesamt in Kombi mit dem MediaTek Prozessor dem M5 ordentlich Beine macht.
Mehr Leistung hat es im Test nie bedurft. Zugegeben ich bin kein Gamer weshalb ich den Prozessor in dieser Kategorie nie gefordert habe. Normaler Betrieb eines Bloggers stellt für das M5 bzw. den Prozessor nie dar.
Aber seht euch einfach die Benchmark-Tests an.
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KONNETIVITÄT:
LTE Cat4 check, GPS check, NFC check, mobile Payment NFC check, Wlan check, Bluetooth 4.1 check.
Wie ihr seht ist alles wichtige an Bord um mit dem M5 zukünftig mithalten zu können.
Die Verbindungsqualität im Telefonie-Bereich könnte meiner Meinung nach etwas besser sein. Man bemerkt, hält man das Smartphone in verschiedenen Positionen ändert sich auch die Empfangsqualität.
Gleiches gilt für Wlan. Ich konnte zwar meistens mein Wlan empfangen kenne aber eine bessere Empfangsqualität von Geräten wie Huawei mit dem P9.
KAMERA:
Dies war doch immer ein Gusto von Sony. Erinnert man sich daran wie Sony bei der Xperia Serie mit Megapixel Zahlen um sich warf und dies immer noch beibehält so verwundert es nicht, dass wir im M5 eine 21,5 MP große Hauptkamera vorfinden.
Aber das Besondere befindet sich an der Front. Hier spendiert Sony dem Xperia M5 eine 13MP Selfie-Kamera.
Ja ihr hört richtig. Satte 13MP finden sich an der Front wieder und versprechen mit schon aufgrund der Auflösung hervorragende Gesichter.
Um dieses besondere Ausstattungshighlight noch ein wenig zu pushen handelt es sich um einen ExmorRS Sensor der in nur 25 Millisekunden scharf stellen soll. Dank möglicher Gesicht- und Lächel-Erkennung könnt Ihr eure Selfies schießen, ohne umständlich den Auslöser zu betätigen.
Wobei umständlich ist es nicht denn Sony verbaut wie gewohnt ein dedizierte Kamerataste. Diese hat einen sehr gut dosierbaren Druckpunkt und es lässt sich damit das Smartphone aus dem Standby holen und zum Knipsen verwenden.
Bei so viel Lob muss ich aber auch anführen, dass der LED-Flash auf der Rückseite leider ein wenig schwachbrüstig ist. DualTone ist das Zauberwort und auch die Belichtung auf der Vorderseite über das Display fehlt dem M5. Man bedenke eine tolle und gut durchdachte Selfie Kamera muss ohne Aufhellblitz auskommen.
Vielleicht kann Sony hier mit einem Software Update nachhelfen?
Sehen wir uns die Hauptkamera an so klingen 21,5 MP aus einem ExmorRS Sensor fantastisch.
Was ich jedoch nie verstehen werde ist, dass Sony beim Erstbetrieb, die Kamerasoftware im iAuto-Modus drosselt sprich die Auflösung auf 8MP herunterfährt. Ich kenne einige die Sony Kameras deswegen als schlecht bezeichnet haben. Man muss nämlich wissen, es ist notwendig in den manuellen Modus zu
wechseln um die MP Auflösung zu regeln. So sind dann 21MP im 4:3 und 16 MP im 16:9 Modus möglich. Die Welt sieht damit gleich besser und detailgenauer aus.
Hat man diese Hürde wie angeführt überwunden steht dem Knipsen mit der doch sehr guten Kamera nichts im Wege.
Ich finde die Bilder zeigen Kontrast, Detailgenauigkeit, sind ausreichend hell und von der Schärfe her auf den Punkt gebracht. Einzig bei Dämmerung und schlechten Lichtverhältnissen könnte man mehr entlocken wollen.
Um noch die Software anzusprechen sei gesagt, dass diese wie gewohnt Sony-typisch ist. Wer Sony kennt findet sich sofort zurecht. Es gibt keine Irrwege. Auch finden sich viele verschiedene Aufnahme-Modis sowie Szene-Möglichkeiten.
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MULTIMEDIA:
Ich sag nur Walkman. Ach was waren das für Zeiten in denen Sony die ersten Walkman´s auflegte. Die Xperia Reihe lässt den Hype vergangenen Tage nicht abreisen.
Man merkt, Sony ist es immer noch wichtig dem Kunden ein besonderes Klangerlebnis zu bieten auch wenn man nicht direkt Features zur Klangverbesserung wie DAC-Wandler einbaut, siehe neues HTC 10.
Ich finde aber die Features bzw. softwareseitigen Klangverbesserungsmöglichkeiten im M5 hervorragend. Von ClearAudio+ bis zu 3D Surround Sound und dem xLoud hat man alles an Bord gebracht was notwendig ist um das Musikhören zum Erlebnis zu machen. Auch die Sony eigene Musik App ist das was andere oft vermissen lassen. In der Musik App finden wir auch vorgefertigte Einstellungspresets für Kopfhörer von Sony.
Diejenigen die neben der Musik noch gerne Videos konsumieren finden natürlich mit dem M5 einen guten Partner. Wie schon unter dem Punkt Display erwähnt gibt’s tolle Einstellungen um die gezeigten Farben zu verbessern bzw. mehr erstrahlen zu lassen. Der im Xperia M5 integrierte Lautsprecher ist zwar nur als Monolautsprecher ausgelegt klingt aber recht ordentlich auch wenn er unter Volllast etwas dröhnt.
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SOFTWARE:
Bei der Software bedient sich Sony aus dem Hause Google und installiert Android in der Version 5.1. Ein Update auf Marshmallow hat Sony angekündigt und wird hoffentlich bald auch ausrollen.
Stock-Android sucht man am M5 vergeblich denn Sony benützt die eigenen Oberfläche, Xperia UI mit der auch einige Bloatware auf das Gerät kommt.
Neben den Sony-Apps wie AR Effect, Backup & Restore, What’s New, Sketch, Lounge oder dem Movie Creator finden sich auch anderen von Drittanbietern wie Facebook, PlayStation, Spotify, AVG Protection oder Office Suite die vorinstalliert sind. Leider lassen sich die Sony Apps nicht deinstallieren und blockieren somit wertvollen Speicher von dem ja nicht viel da ist. Eine microSD ist damit unumgänglich.
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SPEICHER:
Hier spürt man die Kälte der Mittelklasse. 16GB Speicher von dem gerade mal nach Software und Bloatware 8GB übrig bleiben. Sony was macht ihr? Mit dem MediaTek Prozessor ins Schwarze getroffen. Mit 3GB RAM ordentlich Unterstützung zur Seite gestellt. Mit einem 1080p Display ausreichend Auflösungsvermögen geschaffen und dann bei einem der billigsten Punkte gespart. Schade, schade, schade so wird das nix.
FEAUTURES:
Wir sind Wasser-Staubdicht nach IP68. Ja klar ist Sony doch immer, oder? Ja ist Sony lautet die Antwort.
Mit dem M5 könnt ihr baden gehen, im Sommer plötzlich ins Pool fallen ohne darüber nachzudenken dem Smartphone danach ein Reis-Bad zu spendieren.
Das Xperia M5 kann bis zu einer Stunde in 1,5 Tiefe verbleiben ohne Schaden zu nehmen. Mann sollte nur darauf achten, dass der Verschluss für microSD und SIM richtig geschlossen ist.
FAZIT:
Nach einem Testzeitraum von etwa 3-4 Wochen bin ich von meiner anfänglich etwas skeptischen Haltung abgewichen.
Meine Bedenken das Sony Xperia M5 könnte Mittelklasse sein und mich nicht richtig abholen waren umsonst.
Bis auf wenige Dinge hat Sony direkt ins Schwarze getroffen. Die Auswahl des vermutlich billigeren Prozessors aus dem Hause MediaTek, der große RAM Speicher, der tolle FullHD Display sowie die sehr gute Sefie-Kamera machen aus dem M5 mehr als ein Mittelklasse-Smartphone. Gebe es zwischen Oberklasse und Mittelklasse noch eine Stufe würde ich das M5 dort eingliedern.
Wenn man es seitens Sony noch in Erwägung zieht die Kamerasoftware automatisch auf die volle Auflösung zu stellen anstatt grundsätzlich 8MP zu verwenden und integriert man anstatt 16GB vielleicht 32GB so ist das M5 definitiv ein Verkaufsschlager.
PRO | KONTRA |
Selfie-Kamera | interner Speicher |
Prozessor | Voreinstellung Kamerasoftware |
Display |