Nokia 8.1 das neue HighEnd – Mittelklasse Phone
22. März 2019Das Nokia 8.1 in Ägypten
Nokia 8.1: Wo warst du? Wir alle tragen ein Stück Nokia in unserem Herzen. Keiner der Nokia nicht kennt. So viel mehr freut es mich nach 2012 wieder ein Nokia nutzen zu können.
Der Abschied (hier nach zu lesen) war kein leichter und doch musste es sein.
HMD-Global, der neue Inhaber der Marke Nokia hat uns schon das ein oder andere neue Nokia gezeigt, auch das legendäre Nokia 3110 und 8110 Nokia sind wieder am Markt erhältlich. Das Nokia 8.1 ist zwar ein Nachfolger des Nokia 7plus und doch so völlig neu.
Wir begaben uns wie bereits im Herbst letztens Jahren (zum Review) erneut nach Ägypten und wollten wissen ob das Nokia 8.1 auch als Reise-Blogger-Holiday Smartphone geeignet ist. Neben einen bärenstarken Akku ist auch die Kamera wichtig und nicht zu vergessen ein Display das auch bei starker Sonneneinstrahlung stets gut erkennbar ist. Das alles bietet das Nokia 8.1.
Schauen wir uns schnell die Hardware zum Nokia 8.1 an.
Nokia setzt beim Prozessor auf den Qualcomms Achtkern-Prozessor Snapdragon 710 mit 2,2Ghz und spendiert diesen 4GB RAM. Dank dem schlanken AndroidOne in der Version 9 läuft alles flüssig und alle Eingaben werden rasch umgesetzt. Danke dem AndroidOne sind 2 Jahre Software Version und 3 Jahre Sicherheitsupdates als versprechen von Nokia beigelegt.
Der Interne 64GB Speicher kann per MicroSD erweitert werden und oder anstelle mit 2 MicroSIM genutzt werden. Dual 4G, WiFi-Calling und VolLTE sind ebenso integriert.
Das Display, ein echter Hammer. Dessen LCD Display mit FullHD+ misst 6,18 Zoll im 18,7:9 Format und bietet einen unglaublichen starken Kontrast (9762:1) das liegt auf Niveau eines OLED Samsung S9 und einem iPhone Xs. Selbst Bilder und Videos mit HDR10+ können angezeigt werden.
Der Akku des Nokia 8.1 ist 3500mAh groß. Aktuelle Flaggschiffe haben weit über 4000mAh. Eine Nutzungsdauer von 15 Stunden waren dennoch stets möglich. Dabei war das Display bei unserem Test immer auf 100% gestellt. Zwar kann der Akku per Schnellladung jedoch nicht per Wireless aufgeladen werden.
Bei einer Autofahrt wurde neben Google Maps Navigation auch über Bluetooth die Musik per Spotify App auf den Autoradio gestreamt. Parallel eine fast 2 stündige Video-Telefonie per Messenger durchgeführt und bei Ankunft der 4 stündigen Autofahrt lag die Restkapazität des Akkus bei erstaunlichen 24%
In unserem Test wurden 249 Apps installiert. Neben SocialMedia auch Navigation und Tracking Apps und auch Dienstleistungs-App. Rund 18GB betrug der Speicherbedarf aller Apps zusammen. Auch das ein und andere Spiel wurde angetestet und ja, es lässt sich darauf auch mal zur Abwechslung zocken.
Der FingerScan befindet sich auf der Rückseite unterhalb der Kamera und reagiert ähnlich flott wie bei Huawei. Eine Face-ID zum Entsperren per Gesichtserkennung besitzt das Nokia 8.1 nicht.
Handling Nokia 8.1
WOW, wirklich schön. Das aus Glas gefertigte Smartphone wird von einem Alu-Rahmen verziert. Eine Notch wie aktuell der Trend wird aus rechtlichen Gründen in der EU ausgeblendet. Das Nokia liegt sehr gut in der Hand, etwas rutschig wie üblich bei einer Glasrückseite, dennoch angenehm. Mit nur 8mm Dicke und 178Gramm Gewicht lässt es einen spüren, ich bin kein Spielzeug. Auf der Rückseite stehen die beiden Kamera-Module etwas aus dem Gehäuse heraus und der Schriftzug ZEISS lässt aufhorchen. Nokia und Zeiss zeigten bereits 2012 was es heißt Bilder mit einem Smartphone aufzunehmen. So waren wir gespannt was uns im Urlaub erwartet.
Kamera Nokia 8.1
Zeiss ist nicht nur ein Wort. Zeiss ist Tradition und Zeiss steht für ausgesprochene Qualität.
Das war schon einmal so und nun ist es wieder wie es immer sein hätte sollen. (zum Test). Nokia und Zeiss verbauen am Nokia 8.1 eine 12MP Hauptkamera f1.8 und eine 13MP Bokeh Tiefenmesskamera. Bei direktem Sonnenlicht und mitten in der Wüste konnte die Kamera sogleich mal zeigen ob sie sich blenden lässt oder dem allem nun kommenden gewachsen ist.
Alle Aufnahmen werden von einem KI-Software gesteuert. Die beiden Kameras auf der Rückseite haben einen optischen und elektronischen Stabilisator und ermöglichen auch bei schlechtem Licht, Bilder mit wenig verwackeln aufzunehmen. An der Front kommt eine 20MP Kamera für das „optimale“ Selfie zum Einsatz. Das Display fungiert dabei als Blitz wenn die Umgebung zu dunkel ist.
Generell erstellt das Nokia 8.1 erstaunlich gute Bilder in deren Preisklasse und ist dem ein oder anderen Hersteller hier und da voraus. In der Preisklasse um 400 Euro ist mittlerweile auch das 1 Jahr alte Huawei P20 angekommen (wenn auch ohne Update Garantie) muss sich Nokia anstrengen. Nokia wäre nicht HMD, wüssten sie nicht was sie tun.
Einzig, beim Wasserzeichen übertreiben sie ein wenig. So dick und groß muss es nun doch nicht im Bild eingeblendet werden. Naja, alles halb so schlimm.
Schade, viel an verspielten Filtern und Extras sind der Kamera nicht mitgegeben worden. Der Bokeh-Modus ist enorm gut und mit einem softwareseitig umgesetzen Bokeh nicht zu vergleichen. Die Effekte kommen um vieles besser und sauberer abgestimmt von der zweiten Kamera und werden als Information dem fertigen erstellen Ergebnis und Aufnahme der Hauptkamera bereitgestellt und zusammengefügt.
Die Hauptkamera liefert kräftige Farben und bei dem ein oder anderen Bild etwas stärker nachgeschärfte Konturen. Wer in den Pro-Modus schaltet ist Herr der Software und schon wird man sich an die guten alten Tage erinnern. Bei Nachtaufnahmen tut sich das Nokia jedoch etwas schwerer.
Zwar werden die Bilder ohne verwackeln aufgenommen. Aber bei Mischlicht und bei dunklem Hintergrund greift die Software oft zu extrem ein und lässt starkes Bildrauschen entstehen. Dem ist dank AndroidOne rasch Abhilfe geboten. Die Jungs/Mädls von XDA haben die grenzgeniale Pixel 3 Kamera apk auf das Nokia 8.1 portiert. Das heisst: Ähnliche Nachtaufnahmen wie von Huawei dem P20 und der Mate20Lite bekannt, zu erhalten. Erstaunlich was nun an Fotografie möglich wird.
Die Front/Selfie Kamera ist hier etwas anders. Mit den 20MP löst sie enorm hoch auf und Portraits werden nachgeschärft und jedes Härchen wird erkennbar. Jede einzelne Lachfalte ebenso. Verschönerung wie es so manche Selfies einen vorzeigen, Fehlanzeige.
Nokia ist pur, Echt und nicht photogeshopt.
Dafür fehlen die Unschärfe beim Hintergrund, der oft bei Portrait und Selfie gewollt ist. Ebenso die unzähligen farbigen Filter um je nach Lichtstimmung hier vorab einzugreifen. Dazu muss später eine App herhalten. Der Hintergrund wird immer scharf mit drauf am Bild abgebildet. Hier ist kein Bokeh möglich. Stört jedoch nicht. Gerade im Urlaub war es von Vorteil auch den Hintergrund gut erkennbar mit drauf zu bekommen.
Meinung und Fazit zum Nokia 8.1
Nokia ist Back. Nicht seit Heute aber sie sind wieder mit dabei. In der Mittelklasse zwar in einem Haifischbecken, dank toller Verarbeitung, gut gewählten Materialen und sauberen Finish und AndroidOne so völlig eigenständig in dessen Bereich.
Auch wenn die 4GB RAM und 64GB Speicher einen nicht mehr jubeln lassen … Die SD Karten können bis zu 512GB groß sein und AndroidOne läuft mit Pie9 dem aktuellsten Android am Markt erstaunlich flüssig.
Das Display ist eine Wucht und HighEnd Smartphone mit ihren OLED Display liegen nur mehr eine Nasenspitze voraus. Kosten jedoch gern mal das doppelte. Beim Prozessor ist nicht in die vollen gegangen worden. Was auch nicht sein muss. Neben dem Top Display, einen ausdauernden Akku und einer Kamera die gute Bilder liefert sind die Ansprüche in dieser Liga längst und leicht erfüllt.
Die Kamera macht oft ihr eigenes Ding. Wer kräftige Farben gewohnt und scharfe Kontraste liebt ist ihr jedoch 100% gut aufgehoben. Wer sich eher dem natürlichen neutralen Ergebnis widmen will, aktiviert den Pro-Modus. Im Test-Zeitraum wurden über 800 Bilder erstellt und gut 30 Kurzvideos in 4K. Ein Video habe ich euch hier am Ende des Reviews noch angehängt.
Sobald das Nokia 8.1 auf rund 350 Euro fällt ist es eine echte Kampfpreis-Top-Empfehlung wert. Noch zählt es zu den Geheimtipps bei jenen die neben guter Verarbeitung auch auf Updates und Sicherheits-Patches setzen.
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