Der eReader – KOBO mini im Alltagstest

Immer wieder kommt der Tag an dem man in den Urlaub fährt. Was packe ich neben der Kleidung, dem Schnorchelequipment usw noch ein? Frauen sagen sofort natürlich Bücher. Genau diese nehmen viel Platz ein und wiegen einiges. Nicht wenn man Besitzer des Kobo mini ist der sich nun bei uns im Alltag bewähren muss.

Vorweg gesagt lese ich normalerweise gerne Zeitschriften die sich um technische Errungenschaften kümmern wie Android Magazin, Chip usw. Doch sind auch ab und zu normale Bücher darunter die gerade angesagt sind. Vor allem im Urlaub kann ich mich gut auf einer Liege entspannen wenn ich ein spannendes Buch lese. So schallte ich ab und genieße die Erholung. Da fängt die Thematik dann schon an. Wieviele Bücher nehme ich mit? Wieviele habe ich noch im Koffer Platz? Solle ich dann überhaupt alle mit zum Strand nehmen? Diese Fragen stellt man sich nicht mehr wenn man einen eReader wie den KOBO MINI sein eigen nennen darf denn diesen habe ich mir aufgrund einer Aktion bei Media Markt für € 39 zugelegt.

AUFBAU:

Das tolle am KOBO MINI ist, er ist wirklich mini. Mit einer Displaydiagonale von 5 Zoll und einer Gesamtgröße von 102 x 133 x 10 mm passt er verdammt gut in eine Hand. Auch das Gewicht von 134 Gramm ist nicht mehr als ein modernes Smartphone heutzutage auf die Waage bringt. Äußerst tolle Materialien werden verwendet sodass man beim Halten ein gutes Gefühl hat. Die Vorderseite bzw. die Ränder um den Display fühlen sich leicht samtig und nicht rutschig an. Die Hinterseite ist glatt aber nicht so als würde man den eReader gleich verlieren. Blöderweise sieht man dort und am Rand jeden Fingerabdruck. Pinkelige Frauen stört das sicherlich. Diese greifen wohl besser zum weißen Kobo mini. Mich persönlich stört es nicht. Es ist ja schlussendlich ein eReader geworden und nicht ein Staubwedel.

Das Gesamtpaket

Ein nettes Gimnick ist, man kann die Rückseite wechseln. Es gibt die Farben, Rubinrot, Lila und Türkis. Nicht meine Farben aber ich denke Frauen können sich daran erfreuen.

Wert Tasten am Kobo mini sucht wird lange suchen da er mittels einem Touchscreen gesteuert wird. Das erleichtert den Umgang meiner Meinung nach wesentlich. Einzig allein die Powertaste ist zu finden und befindet sich auf der Oberseite des Gerätes. Neben diesem eine LED um den Zustand des Readers anzuzeigen. Zum Aufladen und syncen brauchts natürlich eine MicroUSB Buchse die sich auf der Unterseite befindet. Das ist alles was der Mini braucht. Man wird nichts vermissen.

DISPLAY:

Wie bei allen eReadern kommt hier auch ein E-Ink Display zum Zug. Der Pearl E-Ink verfügt über eine Auflösung von 800×600 mit 16 Graustufen und das genügt völlig um Bücher zu lesen. Leider ist der Display nicht beleuchtet d.h. man muss sich bei Dämmerung und Nacht mittels einer LED-Leuchte behelfen. Untertags ist der Display ein Genuss. Auch bei Sonnenlicht gibts keine Störungen. Auch noch freut es mich, dass man auf dem Display keine Fingerabdrücke bemerkt denn das könnte das Lesevergnügen wesentlich erschweren.

Zeigt den Homesceen mit den gespeicherten Büchern.

Wie schon vorher erwähnt erfolgt sämtliche Steuerung über den Touchscreen. Dieser reagiert absolut genau und schnell. Hin und wieder merkt man, dass der 800 MHz Prozessor arbeiten muss aber man hält ja schließlich kein Smartphone in der Hand.

Beim Lesen selbst stellt sich ein tolles Gefühl ein, als würde man das Buch in der Hand halten. Die Schriften sind für meine Begriffe scharf und sauber gezeichnet. Man kann überdies einstellen wie oft die Seiten neu aufgebaut werden sollen um den Ghosting Effekt zu vermeiden. Ich selbst hab 4 eingestellt. Das genügt meiner Meinung nach.

Lesedarstellung – beliebig konfigurierbar – Ausschnitt aus der Biografie von Steve Jobs,

Weiters kann man zwischen 8 Schriftarten und 24 Darstellungsgrößen aussuchen. Die Stärke und Schärfe der Schrift kann man ebenso wie den Zeilenabstand und die Seitenränder den persönlichen Bedürfnissen anpassen.

Unter den Einstellungen lassen sich getrennt die Leseeinstellungen konfigurieren.

TECHNIK:

Natürlich braucht so ein eReader auch die richtige Hardware um das was vorne getippt wird auch umsetzen zu können. Dazu hat man einen 800 MHz Prozessor verpflanzt der seine Arbeit recht ordentlich verrichtet. Zum Speichern eurer Magazine und Bücher dient der 2GB Speicher der allerdings nur bis zu 1350 MB anbietet. Der Rest wird vom System eingenommen. Wer bedenken hat das genügt nicht liegt falsch. Mit 1350 MB lassen sich so an die 1000 eBooks speichern. Sollen es mehr sein kann man immer noch auf den Cloudservice von Kobo zurückgreifen.

Die Bücher selbst bekommt ihr bequem per Wi-Fi oder über den MicroUSB-Port auf den eReader. Folgende Formate werden unterstützt:

• EPUB, PDF, HTML, TXT, RTF, JPEG, PNG, GIF, TIFF, CBZ und CBR

Nehmt ihr das EPUB-Format seid ihr nicht an den Shop von Kobo gebunden sondern ihr könnt alle freien eBooks und solche die per Adobe DRM geschützt sind verwenden.

Um Engpässe mit dem Aufladen z.b. im Ausland zu vermeiden sei gesagt, dass der Akku bei ausgeschaltetem Wlan locker an die 4 Wochen durchhält.

Ich habe z.b. eBooks die ich schon hatte um nicht an den PC zu müssen per Dropbox gesynct. Das lässt sich leicht mit dem integrierten Webbrowser und Wlan bewerstelligen.

DER SHOP:

Der Kobo Shop bietet eine Auswahl von 3 Millionen Bücher. Ein Drittel davon ist kostenlos. Mir persönlich gefällt er nicht unbedingt da sehr viele Titel in englischer Sprache sind und ich lieber deutsche Schinken lese. Die Preise dort gehen absolut in Ordnung und orientieren sich an anderen Stores. Wenn man ein wenig bescheid weiß findet man auch in Bibliotheken genug gratis Ausgaben zum Lesen. Sollte es mal ein angesagtes Buch sein so investiert man einfach ein wenig Geld. Das Buch bleibt ja im Besitz und kann noch 100 Mal gelesen werden.

Natürlich wird über die Kobo Cloud, solltet ihr noch einen Kobo eReader wie den Glo euer Eigen nennen, gesynct. Auch müssen die eBooks nicht über den PC gekauft werden sondern können bequem z.b. per

[appbox googleplay com.kobobooks.android]

[appbox appstore id301259483]

gekauft werden.

FUNKTIONEN:

Sollten mal Worte nicht bekannt sein oder würdet ihr gerne dessen Bedeutung wissen so hat Kobo mitgedacht und ein Nachschlagewerk in Form eines Wörterbuchs integriert. Wort antippen und schon bekommt ihr Auskunft darüber was man wissen möchte. Ebenso locker von der Hand kann man Anmerkungen und Zitate per Textmarkierungsfunktion erstellen und diese per Facebook oder Twitter teilen. Wer nach langer Lesezeit mal Entspannen will kann dies gerne mit dem integrierten Sudoku-Spiel tun.

Soll es mal ein Shoppingtour sein so kann auch der mini mit dem Webbrowser aufwarten. Der ist zwar nicht so rasch wie am Smartphone doch für zwischendurch reichts. Einzig allein die Tastatur die natürlich auch per Touch bedient wird reagiert nicht immer flüssig und Denkpausen braucht der Kobo mini öfters.

Das Umblättern von Seiten lässt sich mit dem mini so einfach wie nur möglich gestalten. Entweder man toucht den Display links oder rechts an oder man wählt eine Funktion die sich so einfach einstellen lässt wie die Schriftart.

Liebt jemand unter euch die Social Sparte so wird man auch bedient. Mit „Social Reading“, umfasst Reading Life — beobachten Sie Ihre Lesestatistiken und teilt eure aktuellen Lektüren, Lieblingspassagen und Reading Life Auszeichnungen bei Facebook.

„Kobo Picks“ dient dazu aufgrund eueres Feedbacks und eurer Einstellungen persönlich zugeschnittene Empfehlungen zu bekommen.

LESEN:

E-Ink ein Genuss wenn es ums das Lesen geht. Blendfrei und auch bei Sonnenlicht lesen geht nur hier im Gegensatz zu Smartphones. Die getesteten eBooks funkten allesamt einwandfrei. Die Darstellung war absolut gut.

Nicht so perfekt war die Darstellung von PDF-Dateien. Dies dürfte aber der geringen Display-Größe (ein Zoom-In durch Doppelklick möglich) geschuldet sein. Wer also den eReader-Mini nur für PDF´s kauft wird keine Freude haben. Für eBooks allerdings ist der Reader mehr als geeignet. Er macht Spaß.

FAZIT:

Ich persönlich kann euch den Kobo mini uneingeschränkt empfehlen zumal er derzeit bei Saturn und Media Markt für € 39,- zu haben ist. Der mini ist ein durchaus durchdachter eReader mit allerlei Funktionen die dem Lesevergnügen dienen. Die Vielfalt an lauffähigen Formaten übertrifft große und bekanntere eReader (Kindle).

Die Darstellung des Display und die vielen Einstellungsmöglichkeiten sind in dieser Preisklasse on top. Leider bietet der Kobo eBook Shop meiner Meinung nach zu wenige gute deutsche Titel. Ansonsten ist man aber mit den Apps für Android und Apple Geräten gut aufgestellt. Auch die Synchronisation mit der Kobo Cloud ist super. Diejenigen die schon einen Kobo im Besitz haben freuen sich sicherlich über die Sync-Gestaltung der Geräte untereinander.

Akkutechnisch gibt es nichts zu meckern und man dürfte z.b. 2 Wochen im Urlaub nicht zum Aufladen kommen.

Für Frauen ist auch was dabei, nämlich die Rückteile die sich je nach Laune tauschen lassen.

WER ALSO NOCH KEINEN EREADER HAT SOLL BEI DIESEM ANGEBOT BEDENKLOS ZUGREIFEN – MAN WIRD NICHT ENTTÄUSCHT SEIN.

Pro:

*Größe

*Akku

*Formate

*Wlan

Contra:

*Fingerabdrücke auf Gerät

*Ab und Zu träger Prozessor

TECHNISCHE DATEN:

Quelle: Kobo, Buchquelle