Huawei P9 Lite – das unscheinbare Kleine
2. Juni 2016Das Huawei P9 Lite – ist alles andere als nur „lite“. Seit Sony mit der Compact Serie vorzeigte das Klein, Lite, Mini nicht gleich schwachbrüstig heißen muss, lernten auch Mittelklasse Smartphone dick aufzutragen. Die P-Serie von Huawei wird aktuell auf 4 Geräte unterteilt. Den Anfang macht das P9 Lite (5,2 Zoll), das P9 (5,2 Zoll) und P9 Plus (5,5 Zoll) gefolgt das P9 Max (6,8 Zoll). Reicht die Leistung des P9 lite um mit einem Samsung Galaxy A5 oder Sony Xperia M5 mitzuhalten.?
Das Huawei P9 hat ein sehr starkes mediales Echo erlebt und auch wir konnten uns schon vom neuen P9 überzeugen (zum Test). Das Huawei P9 lite kann sofort überzeugen. Es sieht dem P8 lite (zum Test) recht ähnlich. Dabei wurde es wirklich erwachsen. Eines vorweg, hätte es die Dual Lens Leica Kamera spendiert bekommen, wäre es der wahre König in der Mittelklasse.
Handling
Es wurde ein echter Handschmeichler. Der Mix aus Kunststoff und Aluminium in Verbindung mit dem rundlichen Rahmen machen den Unterschied aus um ein 5,2 Zoll noch gerne in der Hand zu halten. Der Materialmix steht einem noch aus dem Jahre 2015 Flaggschiff um nichts mehr nach. Vorbei ist die Zeit wo ein Smartphone billig und gleichzeitig seinem Flaggschiff um weiten hintansteht. Der Preis liegt aktuell bei „nur“ 300 Euro im Online-Store. Mit nur 0,5mm und 3 Gramm mehr auf den Rippen als das P9 mit den 147Gramm und 7,5mm dicke, kann sich das P9 lite wirklich sehen lassen.
Das neue Display das jetzt mit 1920×1080 Pixel auflöst wurde von einer weißen Front eingerahmt. Die Helligkeit ist ein ganzes Stück mehr als beim P9 auch die Farben werden sehr natürlich wiedergegeben. Dabei geht das Display schon schön nah an den Rand heran. Ober und Unterhalb hält sich der Rand in Grenzen. Oben erkennt man die Selfie-Kamera die mit 5MP auflöst, die Sensoren und der Lautsprecher. Unten steht fast schon stolz der Name „Huawei“. Die Lautstärke-Wippen und der Power-Button sind wie schon bei Huawei gewohnt an der rechten Seite angebracht. Der Druckpunkt ist spürbar und dennoch leichtgängig genug.
Die Runden-Ecken sind wirklich hochwertig – der Rahmen wird oben und unten von zwei kleinen Kunststoffstreifen unterbrochen. Dient wohl zur noch besseren Verbindung (Bluetooth, Wlan uvm.
Wer sich nun ein USB-C-Anschluss erwartet hat, wird enttäuscht sein. So nebenbei auch das Galaxy S7/edge haben immer noch den MicroUSB Anschluss. Warum auch nicht – haben wir doch mittlerweile alle genug Kabel davon gesammelt. Wenn es auch so aussieht, auch Huawei kann zeigen was es gar nicht hat. RICHTIG: es sind nur ein Mono-Lautsprecher verbaut – optisch scheint es ein Stereo zu besitzen.
Die Rückseite hat Zuwachs bekommen. Der Fingerprint schaffte es nun auch in die Einsteigerklasse der P-Serie. Der ist genau so präzise und 360 Grad nutzbar wie der vom Huawei P9. Kurz die gesamte Huawei – Serie ob P, GX, Mate legen hier wohl so richtig weit vor den anderen Mitbewerbern. (zum Test). Wenn auch die Rückseite zur Gänze aus Kunststoff besteht, die Qualität ist auch hier sehr hoch. So sind auch keine Kanten an den Rändern zu spüren, alles ist glatt schon fast sanft liegt es in der Hand.
Zur linken Seite darf der Gehäuserahmen kurz unterbrochen werden. Schließlich muss man eine SIM Karte einlegen können. Dem nicht genug, das Huawei P9 Lite „IST“ DualSIM Standby fähig. Also anstelle einer MicroSD die den internen Speicher von 16GB erweitert – kann man eine zweite SIM Karte einlegen. Da hat das „Lite“ dem großen P9 einen Pluspunkt voraus. Für den Einsatz über den Tag sorgt ein 3000mAh Akku, auch hier gleicht das Lite dem P9. Beim Prozessor setzt zwar Huawei erneut auf die hauseigenen HiSilicon-Kirin Prozessoren verbaut aber nur den 650er. Das P9 kommt mit dem 955er daher. Verstecken muss sich die Leistung nicht. Mit 4x 2.0 und 4×1,7Ghz bringt es genug Leistung mit.
Was auffällt, nur eine Kamera ist beim Huawei P9 Lite verbaut. Auch diese ist im Gehäuse eingelassen und steht nicht über, was so bei einigen Flaggschiffen nicht selbstverständlich ist. Die Auflösung liegt knapp über der vom P9 – diese löst mit 13MP auf. Sehr gut, die Filter und Menüstruktur im Kamera App kam ebenso vom großen Bruder mit dazu. Zwar fehlt hier der Schriftzug von Leica und die Kamera gleicht mehr dessen vom Mate 8 (zum Test) und dem GX8 (zum Test). Bei einem frühsommerlichen Ausflug ins Grüne konnte die Kamera dann doch überzeugen.
Back/White ist das neue Bunt – Huawei P9 lite
Als erstes wollten wir den Schwarz/Weiß-Modus testen. Dieser neue legendäre monochrome Modus erlebt gerade wegen der Kooperation Huawei-Leica einen neuen Höhenflug. Der Filter ist im Menü der Kamera-App gleich integriert. Hier wird der Black/White Style per Software erzeugt, kann jedoch überzeugen. Insbesondere bei Landschaftsaufnahmen im schroffen Gelände hebt dieser die Konturen der einzelnen Felsen noch markanter hervor.
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Huawei legt überhaupt den Fokus auf Filter und Effekt-Fotografie. So waren gleich die verschiedenen Farbverlauf-Filter im Einsatz und konnten die vor uns liegende Stadt stilvoll einfangen. Dabei viel auf, das Gegenlicht reduziert die Kamerasoftware gekonnt. Den Anfang machte erneut der Black/White Modus gefolgt von Alte-Farben, Kino-Modus und am Ende Landschaft pur.
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Ein besonderes Augenmerk legten wir im Test auf die Panorama Funktion. Diese wurde nämlich gegenüber dem Vorgänger P8 lite verändert. Wurde bei der Vorgängerversion noch jede Szene einzeln neu belichtet und der Wegpunkt für die Folgeaufnahme vorgezeigt, wird nun das Panorama im Filmmodus per schwenken erstellt. Das reduziert zwar die Schnittfehler – belichtet jedoch in den einzelnen Blickwinkel zum Bild nicht mehr neu nach. Die Wolken werden mit guten Konturen erfasst ebenso im Vordergrund befindende Objekte werden scharf erfasst. Huawei scheint die Panorama-Funktion im Griff zu haben.
Bei schönen Wetter erstellen mittlerweile so gut wie alle Smartphone Kameras gute Bilder. Wenn wir bei unserem Ausflug mit dem Huawei P9 lite keine Nachtaufnahmen oder in Feierlaune Selfies erstellten so zeigt das folgende Bild ein 100% Ausschnitt mit erstaunlich guter Qualität. Hier zeigt sich mal erneut, auch im P9 lite steckt ein Sensor von Sony. Wie derzeit in allen Smartphone die was von sich was halten (Samsung Galaxy S7/edge – LG G5 – HTC 10 – Huawei P9 – Sony Xperia Z5) ein Sony Sensor steckt. Für einen Schnappschuss aus der Hüfte geschossen erstaunlich gute Leistung.
Akku Leistung – Huawei P9 lite
Nichts ist ärgerlicher als als wenn ein Smartphone ständig nach dem Ladekabel schreit. Huawei ist derzeit der Akku-Flüsterer schlecht hin. So manchen mag das nicht gefallen inwieweit Huawei hier die Apps im Hintergrund regelrecht sperrt. Wer nach ein paar Settings im Energiespar-Management Tool die gewünschten Vorkehrungen vorgenommen hat wir erstaunt sein zu was der Akku dann für eine Ausdauer an den Tag legt.
Sparen muss man mit seinen Aktivitäten nicht. Erstaunliche 3 Stunden Display Aktivzeit bei erst 50% Akku-Verbrauch und noch weiteren 16 Stunden Nutzungsdauer sind Werte von dem so manches Smartphone träumen kann.
Backup Tool – Sicherung der Smartphone Personalisierungen
Fast schon perfektioniert hat Huawei das Offline-Backup-System auf die SD Karte. Nichts ist mühsamer als bei einem Umzug auf das neue Smartphone alles von neuem einrichten zu müssen. Wer von einem Huawei kommt ist in wenigen Minuten umgezogen. Jedoch auch im Falle eines Service kann man mit dieser Backup-Funktion gut gewappnet sein. Dabei werden nicht nur Standards wir Kontakte, Termine und Notizen gesichert. Sämtliche installierten Apps inkl. deren Inhalte wie Offline Navigationskarten, Musik-Play-Listen und Spielstände werden mitgesichert und zu guter Letzt auch auf Wunsch der gesamte Homescreen mit passenden Klingelton, Hintergrund und Ordner und App Sortierung.
Fazit zum Huawei P9 lite
Zugegeben im Mittelpreissegment gibt es harte Gegner. Allem voran das Sony Xperia M5 oder auch das Samsung Galaxy A5, das Nexus 5X und zu guter Letzt von Marken wie Elephone, Xiaomi, LeTV, Wiko oder Allview muss sich das P9 Lite behaupten.
Die Vorteile liegen für Huawei auf der Hand. Das Preis-Leistungsverhältnis ist beim Huawei mehr als Fair und für rund 300 Euro beim Händler vor Ort, erhält man ein Smartphone das dem großen P9 nur in wenigen Punkten nachsteht. Wer auf Dual-Lens Leica Kamera den größeren Speicher und den leistungsfähigeren Prozessor verzichten kann, wird mit P9 lite goldrichtig in den Sommer 2016 starten können.
Ob sich Huawei mit diesem hochgezüchteten Lite nicht sogar selbst die Luft für das P9 aus den Segeln nimmt wird man in naher Zukunft sehen. Vor allem wenn dann auch noch Honor aus demselben Rennstall entsendet. Besonders sparen kann man derzeit mit dem Huawei P8 lite (zum Test) – dass man bereits für knapp 100 Euro weniger als P9 lite erhält.
Ernstzunehmender Kontrahent: ist das Sony Xperia M5 (zum Test). Das mit einer 21,5MP Kamera hinten und einer 13MP Kamera an der Front zum selben Preis für perfekte Aufnahmen sorgt. Der Mediathek Prozessor erzielt beachtliche Leistung, muss gegenüber dem HiSilicon-Kirin vom P9 Lite jedoch zurückstecken. Im Bereich Speicher, Display, RAM und Verarbeitung steht es dem Huawei P9 lite um nichts nach und punktet sogar mit Wasserfestigkeit.
Quelle: Huawei Austria