Alltagstest mit dem Sony MDR-XB800 On Ear DJ-Kopfhörer
26. März 2013Wie ihr vielleicht schon letzten Dienstag gelesen habt bringen wir gerade eine Kopfhörer Testreihe heraus die wöchentlich einen oder mehrere Kopfhörer miteinander vergleicht.
Diese Woche stellen wir euch den Sony MDR-XB800 vor den wir im Alltag getestet haben. Ob er mit den schon getesteten Teufel Aureol Real und Massive mithalten kann seht ihr in diesem Test.
Diese Woche vergleichen wir nicht 2 Kopfhörer miteinander sondern testen nur den Sony On Ear Kopfhörer der für ca. € 129,- zu haben ist. Zum Schluss der Testreihe treffen alle 8 Kandidaten dann aufeinander. Ob Billig oder Teuer besser ist lest ihr im Abschlußvergleich.
Was bisher geschah:
EINLEITUNG:
Der MDR-XB800 will und ist ein waschechter DJ-Kopfhörer. Seine Bauform, seine Flexibilität, sein Können deuten darauf hin. Weiters wirbt Sony mit typischen Extra Bass. Ob das gelingt?
UNBOXING:
Die recht kleine Verpackung des Kopfhörers lässt einiges erwarten. Werbung versteht Sony denn auf der Aussenhülle ist der Kopfhörer fulminant in Szene gesetzt. Man zeigt am Bild, Aluminium sowie eine Seite einer Ohrmuschel. Weiters kündigt man in goldener Schrift den Extra bass an. Rückseitig gibt man dem Käufer unmissverständlich zu verstehen, dass er es hier mit einem sehr hochwertigen Kopfhörer zu tun hat der einiges kann. Es zieht einen richtig in den Bann und man will den Kopfhörer so schnell als möglich aus der Verpackung nehmen was ich dann auch tat.
Im Inneren gehts dann schlichter zur Sache. Man findet den schön aufgemachten On Ear, eine Beschreibung und das war es schon. Na gut, solange er dann gut klingt.
Auf ein Transport-Täschchen wie bei den Teufel Kopfhörern hat man verzichtet. Schade denn der schöne Kopfhörer sollte ja nicht zerkratzen.
AUFBAU UND TRAGEKOMFORT:
Wie schon in der Überschrift erwähnt ist der XB800 ein waschechter On Ear Kopfhörer der für den DJ-Einsatz gedacht ist. Man erwartet deshalb auch eine gewisse Robustheit die der 800er durchaus aufweist. Die verwendeten Materialien, Aluminium, Plastik und Leder, sind sehr hochwertig.
Auf die nahtlosen Ohrpolster legt Sony besonderen Wert. Sie sollen ein traumhaftes Tragegefühl hervorrufen. Im Test gelang dies auch. Nichts drückte mich. Ich fühlte mich rundum wohl. Was die Größenverstellung betrifft ist es hier gleich wie beim Aureol Real von Teufel. Mit einem Kopfumfang von 58 habe ich den XB800 auf kleinster Stufe eingestellt. Bei raschen Bewegungen mit dem Kopf sitzt er leider nicht besonders fest. Hier hätte man zusätzlich noch eine Stufe einbauen sollen. Ansonsten kann man über den Druck auf die Ohren nicht meckern. Der 800er sitzt gut auf den Ohren, ohne nach dem Probe hören rote Ohren zu hinterlassen. Aufgrund seiner etwas leichten Sitzposition kommt einem das Gewicht von 290 Gramm etwas schwerer vor als es ist. Der Teufel Aureol Massive hat mir in diesem Punkt besser gefallen obwohl er schwerer ist.
Ansonsten sind die Verstellmöglichkeiten für DJ-Kopfhörer recht gut. Die Ohrmuscheln lassen sich seitlich in eine Richtung wegklappen und schlussendlich lässt sich alles kompakt zusammenklappen. Der Transport auf kleinem Raum ist somit gesichert.
Als Kabelanschluss wählt Sony ein Flachbandkabel mit einer 3,5mm Klinke und 1,3 Meter länge. Das reicht um das Smartphone in der Hosentasche verschwinden lassen zu können. Dieses Kabel ist einseitig geführt und fest verkerbt. Körperschallübertragungen sind mit dem verbauten Kabel leider vorhanden. Ganz ausfiltern könnte man die nur mit einem Stoffkabel. Seine Lieblingskabel kann man somit nicht verwenden.
Die Verarbeitung macht einen sehr sauberen Eindruck. Keinen Grund gefunden dem XB800 etwas anzukreiden.
Designtechnisch finden wir am Kopfbügel noch das Sony Logo. Weitere Highlights fand ich keine mehr.
SPEZIFIKATION:
Technische Details des MDR-XB800
Dynamisch | JA |
Geschlossen | JA |
Tragestil | Supra-aural |
Kapazität (mW) | 3000 mW |
Treibereinheit (mm) | 50 mm, Kalotte |
Membran | PET |
Frequenz (Hz) | 3 Hz – 28.000 Hz |
Empfindlichkeit (dB/mW) | 106 dB/mW |
Magnet | Neodymium |
Impedanz (Ohm) | 24 Ω bei 1 kHz |
Kabeltyp | OFC-Litzendraht (einseitige Kabelführung) |
Kabellänge (m) | 1,2 m |
Stecker | Stereo-Mini-Stecker mit vergoldeten Kontakten |
Gewicht (g) | ca. 290 g |
Wie ihr erkennt könnt ist der XB800 ein richtiger Tiefgänger. Mit einem Frequenzbereich von 3 – 28000 Hz kann man so einiges an Tiefe erwarten. Auch bei den Höhen lässt er uns nicht im Stich. Hier kann der Sony On Ear mehr vorweisen als die beiden getesteten Teufel Aureol Massive und Real.
Als Treibereinheit verwendet Sony eine 50mm Kalotte. Die Impedanz beträgt 24 Ohm kann also ohne weiteres gut an mobilen Geräten betrieben werden.
KLANGBILD:
Der erste Höhrversuch fand an meinem HTC 8s statt. Ich hatte total vergessen, dass die Lautstärke auf 30 eingestellt war und sich Beats Audio hinzugeschalten hat. Der Song, Suit&Tie von Justin Timberlake, heizte mir so was von ein, dass ich geglaubt habe meine beiden Trommelfelle hätten Platz getauscht. Das war ein Bums den ich gar nicht in Worte fassen kann. Vibration bis in den kleinsten Knochen. Als Feature dazu beigetragen hat die Advanced Direct Vibe Structure die für Schallisolierung und satte Bässe sorgt.
Sony hat wirklich nicht zu viel versprochen. Diese Kopfhörer machen aus einem Hip Hop Song einen wahren Hip Hop Bass Song. Sprachlosigkeit, Sprachlosigkeit und nochmals Sprachlosigkeit. So einen gut klingenden Tiefenbereich habe ich persönlich noch bei keinem Kopfhörer gehört. Auch Freunden die den XB800 kurz auf hatten meinten, dass Beats hier keine Chance hätten. Diese Meinung bestätige ich.
Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker klingt sensationell. Setzen die Bässe oder Waldhörner ein kann man das Leistungsspektrum des XB800 erst so richtig erkennen. Nicht nur in den Tiefen zeichnet er sauber sondern auch in den Höhen. Eine Trennung der Frequenzen ist für mich deutlich zu hören. Es klingt nicht verwaschen sondern total sauber. Da stellt sich die Frage, benötigt ein DJ überhaupt solche Kopfhörer?
Die mehrmals angespielten und durchgespielten Songs aus allen Musikgenres klangen sehr gut. Ich konnte hier subjektiv nichts schlechtes feststellen.
- Some Chords – deadmau5
- Klavierkonzert Nr. 2, B-Dur, 19 op. Adagio – Das große Klassik Orchester
- Relentless – Sepultura
- Ich schieß dich auch den Mond – Andrea Berg
- Romeo und Julia – Ursprung Buam
- Let´s get married – Jagged Edge
- Leichte Kavallarie – Wiener Philharmoniker
- Rest of my Life – Ludacris
Da ich nochmals genau hören wollte wie sich der XB800 in der Höhe schlägt habe ich noch zusätzlich Ave Maria von Angelika Maier angehört. Wow bleibt nur zu sagen. Der XB800 avanciert so zu einem Allroundtalent. Alle Musikgenres kann man mit diesem Wunderknaben abdecken.
Die Mitten hätte ich fast vergessen. Auch hier kann ich subjektiv gesehen ein Plus geben. Das Frequenzband von 3-28000 Hz stellt für den XB800 kein Problem dar.
FAZIT:
Du bist DJ und sucht einen Kopfhörer dann schlag zu. Du bist Musikfan und sucht einen Kopfhörer, dann schlag ebenfalls zu. Du willst einfach nur Musik hören und das auf hohem Niveau, dann schlag ebenfalls zu.
Der Sony MDR-XB800 ist einfach als Allroundtalent zu bezeichnen welcher nicht nur für DJ´s geeignet ist. Klanglich befindet sich der On Ear auf sehr hohem Niveau. Räumliche Darstellung gelingt auf sensationelle Weise. Auch die Abschirmung nach Außen ist sehr gut. Geräusche dringen nur wenige ein. Das liegt an der gut gepolsterten Ohrmuschel und an der geschlossenen Bauweise. Der gesamte Frequenzbereich ist erste Sahne.
Von der smartcamnews Redaktion gibts ein dickes Plus und eine klare Kaufempfehlung vor allem da man für € 129 einen super verarbeiteten Kopfhörer bekommt.
Sollte die Geldtasche das Budget nicht aufweisen gibts auch kleine Brüder die vielleicht in die engere Auswahl kommen könnten.
SONY MDR-XB800:
Pro:
*super Klang in allen Bereichen und Musikgenres
*super Verarbeitung
*gutes Aussehen
*weiche Ohrpolster
*Zusammenklappbar
Contra:
*fixes Anschlusskabel
*Gewicht
*Größenverstellung nach unten