Galaxy Nexus
26. Februar 2012Erster Blick auf das Samsung Galaxy Nexus mit Ice Cream Sandwich aka Android 4.0
Ist es nur ein Smartphone, ein Smartphone wie jedes andere, oder ist es DAS Smartphone? Das neue Samsung Galaxy Nexus mit Ice Cream Sandwich – auch bekannt als Android 4.0 – ist das neue Flaggschiff aus dem Hause Google und Samsung.
Die Version, die ich in Händen halte, trägt den Namen „Tuna“ und weißt noch auf eine Prototyp-Version hin.
Wie ist das neue Ice Cream Sandwich und das Galaxy Nexus? Ihr erfahrt es, wenn ihr weiterlest!
Optik und Haptik:
Man könnte sagen, dass das Gerät in der Hand liegen „will“ – es fühlt sich super an und durch die gummierte Rückseite kann man das Smartphone sicher halten.
Mit einer stolzen Größe von 4,65 Zoll mit statten 1280 x 720 Pixeln Auflösung ist es alles andere als klein, aber erstaunlich handlich, denn vergleichbare Geräte mit kleineren Displays fühlen sich nicht viel anders an.
Nimmt man das Samsung Galaxy Nexus einmal in die Hand ist es schwer es wieder los zu lassen, es fasziniert sofort, es ist unscheinbar schlicht, im Standby einfach eine schöne glatte dunkle Front.
„Das erste Mal“:
Beim ersten Einschalten fällt sofort der blaue, jedoch sehr ansprechend gestaltete neue Homescreen auf, der aufgeräumt – aber anders wirkt, als man es gewohnt ist. Was ist nur passiert – mit meinem geliebten Android? Wo ist der Menü-Button, wo finde ich die Einstellungen?
Ja, ICS ist neu. Allerdings nicht so neu, denn wer schon einmal ein Honeycomb-Tablet in der Hand gehabt hat, weiß sofort wie man es bedienen muss. Nicht nur aus diesem Grund ist das neue Android wesentlich bedienfreundlicher. Auch wenn ich mir sonst immer alternative Launcher installiert habe, bekomme ich bei ICS nicht das Bedürfnis es zu verändern, da es von Haus aus kaum Wünsche offen lässt.
In ICS kann man seine Apps in Ordnern auf dem Homescreen ordnen. Diese Ordner sehen aber nicht mehr so unansprechend aus, wie man es bisher gewohnt war. Nein, sie sind neu gestaltet und zeigen die darin enthaltenen Apps auf einen Blick an. Sogar in die Dockingleiste am unteren Bildschirmrand können Ordner eingefügt werden.
Bei den Widgets punktet ICS mit den aus Honeycomb bekannten Funktionen: Sie können per Vorschau ausgewählt werden und in ihrer Größe angepasst werden.
Jetzt stellt man sich vielleicht die Frage, wohin das Menü verschwunden ist, schließlich will man das Telefon erst mal einrichten. Da es aber keinen Menübutton mehr gibt, muss man sich etwas anderes überlegen. Genau! Der Zugang zum Menü befindet sich nun ganz oben in der Benachrichtigungsleiste. Meiner Meinung nach findet sich in diesem neu gestalteten Menü, das schwarz-blau mit weißer Schrift gehalten ist, jeder Zurecht, da auch die Unterteilungen der Menüpunkte neu und übersichtlich sind (z.B. Gerät, Privat, System).
Die Notificationbar selbst sieht auch sehr gut aus, da sie einen halbtransparenten Hintergrund spendiert bekommen hat.
Google hat wohl gemerkt, dass das lange Antippen (um zum Beispiel Text im Browser auszuwählen) zu fehleranfällig ist und hat jetzt in den Apps neben den drei neuen Androidbuttons (Zurück, Home, aktive Anwendungen) ein kleines Icon mit drei Punkten eingefügt, um eben solche Funktionen aufzurufen.
Der Market, der auf dem Nexus installiert ist, sollte mittlerweile bekannt sein.
Bei der Frage nach der Kompatibilität der Apps hapert es leider ein wenig: Viele Apps können zwar installiert werden, bei einigen kommt allerdings die übliche „Schließen erzwingen“-Meldung. Ich denke aber, dass solche Bugs bis zum Launch von ICS behoben werden.
Insgesamt kann man sagen, dass alles aus einem Guss wirkt und durch die Power des Dualcore-Prozessors abgerundet wird. Der schnelle Wechsel zwischen den Apps und die Leichtigkeit der Animationen machen die Bedienung zu einem wahren Genuss.
Konnektivität:
Um dem lästigen eingeben der Providerdaten ein Ende zu machen hat Google hier eine schlaue Funktion eingebaut, die beim Einlegen einer Simkarte automatisch die benötigten Einstellung importiert.
Ebenfalls neu ist das Einstellen einer Datengrenze, damit man vor dem Überschreiten des Freivolumens automatisch gewarnt wird. Damit werden Apps wie z.B. Droidstats nicht mehr benötigt!
Display:
Beim Display hat Google und Samsung wirklich nichts falsch gemacht! Klar, es ist mit seinen 4,65 Zoll ungewohnt groß, der Unterschied zum SGS2 ist aber nicht gewaltig.
Auch die Displayauflösung, die Schärfe und der Blickwinkel begeistern!
Im Vergleich zwischen Galaxy Nexus und iPhone 4(S) würde auf jeden Fall das Nexus besser abschneiden, auch wenn gemunkelt wird, dass die Pixelzahl hochinterpoliert wird… Auf jeden Fall ist es das beste Display, das ich jemals gesehen habe!
Prozessor, Bediencomfort und Akku:
Zum Testen der Akkulaufzeit habe ich einen Versuch gestartet: Bei Startbedingungen von 100% Akkuleistung und voller Bildschirmhelligkeit hat eine Stunde Livestream über 3G gerade mal 62% benötigt! Meiner Meinung nach ein echt guter Wert!
Man muss sagen, hier hat Google und Samsung seine Hausaufgaben gemacht! Trotz des Dualcore Prozessors hält der Akku gut einen Tag durch, obwohl ich das Nexus in den letzten zwei Tagen wesentlich mehr beansprucht habe als es im Normalfall passiert!
Gerade durch den 1,2 GHz Zweikerner und dem neuen Ice Cream Sandwich ist die Bedienung ein wirklicher Genuss! Egal welche App man startet, sie ist sofort „einsatzbereit“ und alle Animationen (beispielsweise zum Wechsel zwischen den Apps) laufen flüssig.
Bei Neuigkeiten meldet sich dann die weiße Benachrichtigungs-LED zu Wort, die unscheinbar im Rand zwischen Touchscreen und Ladebuchse ihren Platz gefunden hat.
Kamera:
Meiner Meinung nach ist die Kamera derzeit eine der Besten, die ich je in einem Smartphone gesehen habe. Der Autofokus wird seinem Namen gerecht, da er schnell ist und mit einem Fingertipp einen bestimmten Gegenstand fokussieren kann.
Das Auslösen erfolgt quasi in Echtzeit und ermöglicht so richtige Schnappschüsse.
Ein besonderes Schmankerl ist wohl die Panoramafotografie: Durch einfaches Schwenken durch den Raum wird das Panoramabild automatisch aufgenommen. Funktioniert echt super!
Die Galerie ist beim ersten Mal recht gewöhnungsbedürftig: Öffnet man sie aus der Kamera-App heraus wird das letzte Foto angezeigt. Erst durch ein Klicken darauf wird die eigentliche Galerie angezeigt. Ansonsten gibt es hier die gewohnten Funktion wie Drehen, Zoomen und Co.
Die Kamera LED lässt (wie gewohnt) zu wünschen übrig, aber es ist schließlich kein professioneller Blitz.
Hier noch ein paar Daten zum neuen Nexus:
Abmessungen:
An der dünnsten Stelle misst das Galaxy Nexus gerade mal 4,29 Millimeter, maximal ist das Handy 8,84 Millimeter „dick“ (wohl eher „dünn“). Bei einem Gewicht von 135 Gramm misst das Smartphone 135,5 x 67,94 x 8,94 Millimeter im Detail.
Mobilfunk:
Je nach Region unterstützt das Smartphone den LTE oder HSDPA+ Standard. Über HSDPA+ sollen mobile Datenübertragungsraten von bis zu 21 MBit pro Sekunde im Download und 5,76 MBit pro Sekunde im Upload möglich sein.
Ebenso ist es mit WLAN-n, USB 2.0, Bluetooth 3.0, ein Barometer, ein Gyroskop und ein NFC-Chip ausgestattet.
Prozessor:
Wie bereits erwähnt ist ein1,2 GHz starker Dual-Core Prozessor aus dem Hause Texas-Instruments verbaut. Unterstützt wird der Prozessor durch 1 GB RAM.
Display:
Ganze 4,65 Zoll misst das Display des Galaxy Nexus (Galaxy S hatte 4 Zoll) und bietet eine Auflösung von 1280 x 720 Pixel. Das ist echte HD Auflösung in 720p.
Zusammen mit Samsungs Super AMOLED Technik zählt es zu den aktuell besten Smartphone-Displays.
Kamera:
Auf der Rückseite befindet sich eine 5 Megapixel Kamer mit LED und auf der Vorderseite leider nur eine 1,3 Megapixel Kamera.
Gefilmt werden kann mit 1080p Full HD und 30 Bildern pro Sekunde. Außerdem weiß die Panoramafunktion zu begeistern.
Speicher:
Im Nexus ist von Haus aus ein 16 GB oder 32 GB Speicher eingebaut. Leider kann dieser nicht mit einer microSD Karte aufgerüstet werden!
Zum Schluss haben wir noch ein paar Bilder für Euch, die @Steve.eu gemacht hat. In der ersten Slideshow könnt Ihr Bilder im Vergleich zwischen Galaxy Nexus und Galaxy Note sehen, danach gibt es noch ein paar Screenshots.
die Erstveröffentlichung erfolgte bei www.androidpit.de (mit dankender Unterstützung von LuHu)
EDIT 27.02.12
Der Text ist auf www.androidpit.de zu finden und wurde vom Schreiber @Steve.eu (StefanT) verfasst. Es handelt sich hierbei um die gleiche Person.